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Zehnerpack: Weihnachtliche Inspirationen

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Weihnachten ist jedes Jahr etwas Besonderes, aber 2020 wird es ein Fest wie nie zuvor. Vielleicht fallen in diesem Jahr ein paar liebgewonnene Traditionen weg – damit wir trotzdem in Weihnachtsstimmung kommen, werfen wir einen Blick auf die Sammlung des Museums Europäischer Kulturen.

Zunächst sorgen wir für die richtige Lichtstimmung:

Weihnachtskerze, um 1990 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Weihnachtskerze, um 1990
© Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Auch in diesem Jahr versüßen wir uns das Warten auf Heiligabend mit 24 spannenden Überraschungen:

Blumenhau Adventskalender, 1960 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Blumenhau Adventskalender, 1960
© Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Apropos süß – für das leibliche Wohl muss auch in diesem Jahr gesorgt werden! Mehr Zeit zu Hause bedeutet mehr Zeit für die Weihnachtsbäckerei. Endlich dürfen all die Rezepte ausprobiert werden, die seit Jahren in der Schublade ruhen.

Ausstechformen; Plätzchenformen um 1925 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Ausstechformen; Plätzchenformen um 1925
© Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Was tun mit all den leeren Klopapier-Rollen, die sich in diesem Jahr so angehamstert haben? Wie wäre es mit einigen Papp-Bastelarbeiten? Hier ein paar Inspirationen, welch stimmungsvoller Schmuck sich herstellen ließe:

Weihnachtsbaumschmuck aus Papier und Watte, um 1900 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Weihnachtsbaumschmuck aus Papier und Watte, um 1900
© Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Ob wir wohl brav genug waren? Lieber noch schnell einen Wunschzettel schreiben. Und wer keine Muße zum Schreiben hat, kann sich auch künstlerisch ausdrücken:

Weihnachtswunschzettel von Annette Meyer-Biederbock, 1949 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Weihnachtswunschzettel von Annette Meyer-Biederbock, 1949 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

In dieser Vorweihnachtszeit darf es mal richtig besinnlich zugehen, ohne Betriebsfeiern und überfüllte Weihnachtsmärkte. Da hat man doch gleich Ruhe und Muße, um Ordnung zu schaffen und den gesammelten Weihnachtsschmuck zu inventarisieren. Im Keller und auf dem Dachboden lassen sich sicherlich noch einige Schätze bergen.

Weihnachts-Christbaumschmuck, 1956 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Weihnachts-Christbaumschmuck, 1956 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Keine Lust mehr auf immer dieselben Kugeln auf dem Weihnachtsbaum? Es wird Zeit, die Tanne mal aufzupeppen!

Dampfschiff, Christbaumschmuckfigur, um 1900 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Dampfschiff, Christbaumschmuckfigur, um 1900 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Fehlt dem Baum noch der nötige Glamour? Wenn Lametta nicht mehr ausreicht, schafft originaler „Christbaum-Flimmer“ Abhilfe:

Christbaum-Flimmer © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Christbaum-Flimmer © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Und wer wirklich alle Register ziehen will, der vergoldet einfach mal Nüsse, Äpfel und was sich sonst noch so findet:

Christbaum-Gold zum Vergolden der Nüsse, Aepfel etc. für den Weihnachtsbaum, um 1906 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Christbaum-Gold zum Vergolden der Nüsse, Aepfel etc. für den Weihnachtsbaum, um 1906 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Nachdem wir nun ausführlich dekoriert haben, können wir uns um die Geschenke kümmern. Und da wir ja alle etwas mehr Zeit übrig haben dieses Jahr, geben wir uns bei der Verpackung besonders viel Mühe:

Weihnachts-Geschenkpapier, um 1950 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Weihnachts-Geschenkpapier, um 1950 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Weihnachten ist gerettet!

Übrigens: Auch das MEK musste seine Pläne für dieses Weihnachten ändern. Die Ausstellung „A wie Advent, Z wie Zoff. Ein Weihnachts-ABC“ ist auf nächstes Jahr verschoben. Und dort wollen wir dann auch auf das Weihnachten unter Pandemiebedingungen 2020 zurückblicken – dafür suchen wir besondere Objekte, die für Weihnachten unter pandemischen Bedingungen stehen. Nikolausmützen mit integriertem Mundschutz, Masken für den Weihnachtsbaum? Wir suchen alle Objekte, die eigens für das Corona-Weihnachten 2020 gekauft, gebastelt, angepasst wurden. Hinweise und Geschichten, egal in welcher Sprache, unter: mek@smb.spk-berlin.de

Und wer weiß, vielleicht findet es sich nächstes Jahr schon im Museum wieder …


Zehnerpack: Winter Tales

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Johann Albrecht Dietzsch: Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders
Johann Albrecht Dietzsch: Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Für einen kühlen Kopf sorgt der Winter nicht nur durch eisige Temperaturen. Schneeweiße Landschaften, gefrorene Seen und endlose Weiten laden zu besinnlichen Spaziergängen ein. Wir haben euch die schönsten Winterlandschaften aus unseren Sammlungen zusammengestellt.

Johann Albrecht Dietzsch entführt uns in eine prächtige Winterlandschaft, die er im 18. Jahrhundert festhielt. Die Bäume und Erde, die Dächer der Häuser sowie die Berge im Hintergrund des Bildes sind von Schnee überdeckt. Der Fluss ist gefroren und voller Schlittschuhläufer*innen. Einige tanzen anmutig über das Eis. Es scheint, als ob sie schon eine Weile geübt hätten. Ob elegant wie ein*e Eiskunstläufer*in oder auf allen Vieren über das Eis: Ein großes Vergnügen ist Schlittschuhlaufen allemal.

Johann Albrecht Dietzsch: Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders
Johann Albrecht Dietzsch: Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Heinrich Vogelers Gemälde entführt uns nach Moskau, wo Minusgrade keine Seltenheit sind. Er malte Moskau 1939 in der winterlich abendlichen Dämmerung. Im Hintergrund schimmert der Kreml in goldenen Nuancen. Die Straßen sind voller Schnee und Eis. Autos und öffentliche Verkehrsmittel fahren sehr vorsichtig, um nicht davon zu schlittern. Wieder andere fahren mit einem von Pferden gezogenen Schlitten. Vielleicht das sicherste Fortbewegungsmittel im Winter?

Heinrich Vogeler: Moskau mit Kreml, 1939 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Eike Knopf
Heinrich Vogeler: Moskau mit Kreml, 1939 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Eike Knopf

Eine Burg auf einem Hügel, nur erreichbar über eine Brücke. Kann der Winter noch märchenhafter sein? Die Burg Eltz befindet sich in Westdeutschland und wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Die vielen Fenster, verwinkelten Türme und Erker deuten die Größe der Burg an. Einem Dornröschenschlaf gleichend, liegt das Gebäude inmitten einer friedlichen und zugleich melancholischen Landschaft. Der Winter hat das Gebäude und die Umgebung in Weiß und Grau getüncht. Um die Burg herrscht eine andächtige Stille.

Caspar Johann Nepomuk Scheuren: Burg Eltz an der Mosel, 1851 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Volker-H. Schneider
Caspar Johann Nepomuk Scheuren: Burg Eltz an der Mosel, 1851 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Volker-H. Schneider

Der Winter bereitet Vergnügen für Jung und Alt. Ausgiebige Schneeballschlachten, Schneemänner oder Schneeengel erfreuen sich besonders bei Kindern großer Beliebtheit. Auch im Gemälde von Adriaen van de Velde scheinen sich zwei Jungs auf eine Schneeballschlacht vorzubereiten. Einer der beiden geht bereits hinter einem Pferd in sichere Deckung. Einzig der Junge im Vordergrund des Bildes scheint noch nichts von seinem Glück zu ahnen.

Adriaen van de Velde: Winterlandschaft, 1670 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
Adriaen van de Velde: Winterlandschaft, 1670 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie

Die Freude an der kalten Jahreszeit teilte auch Gerrit Battem, der 1684 ein winterliches Treiben um einen zugefrorenen Fluss festhielt. “Vergnügen auf dem Eise” lautet der Titel des Gemäldes, das eine Vielzahl von Szenen zeigt. Links sitzen an einem Baum gelehnt Männer, die sich angeregt unterhalten. In der Mitte scheint ein Paar leicht verlegen. Vielleicht ein erstes Date? Darum herum spielen Kinder mit Schlitten, andere tanzen ausgelassen auf dem Eis.

Gerrit Battem: Winter: Vergnügen auf dem Eis, 1684 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders
Gerrit Battem: Winter: Vergnügen auf dem Eis, 1684 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Auch das von Schnee bedeckte Dresden gleicht einem Wintermärchen. Gotthard Kuehl hielt die Dresdner Augustusbrücke von der Brühlschen Terrasse aus gesehen um 1900 fest. Die Promenade ist menschenleer, nur eine Person erkennt man schemenhaft mit einem Regenschirm. In der Ferne fallen die Augustusbrücke und Umrisse der Stadt ins Auge.

Gotthard Kuehl: Elbe und Augustusbrücke im Winter, von der Brühlschen Terrasse aus gesehen, 1900 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Andres Kilger
Gotthard Kuehl: Elbe und Augustusbrücke im Winter, von der Brühlschen Terrasse aus gesehen, 1900 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Andres Kilger

Zugefrorene Seen werden leider immer seltener. Anthonie Beerstraten nimmt uns zumindest imaginär mit auf das Eis. Dicke Eisschollen scheinen sich gebildet zu haben, da sogar ein Pferd mit einem Schlitten die Abkürzung über den gefrorenen See nimmt.

Anthonie Beerstraten: Zugefrorener Fluss mit Schlittschuhläufern und Spaziergängern © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders
Anthonie Beerstraten: Zugefrorener Fluss mit Schlittschuhläufern und Spaziergängern © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders

Während wir uns heute oft nach Schneelandschaften sehnen, bedeutete der Winter früher oft mühevolle Arbeit. Um für ein warmes Zuhause zu sorgen, musste Brennholz besorgt werden. Eine solche Szene zeigt das Gemälde Heinrich Zilles aus dem Jahr 1895: Mit geeinten Kräften zieht ein Paar den mit Holz beladenen Schlitten zurück über einen verschneiten Hügel nach Berlin Schöneberg.

Heinrich Zille: Mann und Frau mit holzbeladenem Schlitten bei Berlin-Schöneberg, 1895 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders
Heinrich Zille: Mann und Frau mit holzbeladenem Schlitten bei Berlin-Schöneberg, 1895 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Ein zugefrorener See, der bis an den Horizont reicht, inspirierte auch Barent Avercamp im 17. Jahrhundert. Am Himmel fliegt noch ein letzter verirrter Vogelschwarm, der sich zügig auf den Weg in den warmen Süden macht.

Barent Avercamp: Winterlandschaft mit zugefrorenem Fluss, 17.Jh. © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg. P. Anders
Barent Avercamp: Winterlandschaft mit zugefrorenem Fluss, 17.Jh. © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg. P. Anders

Nach Heinrich Vogelers winterlichem Moskau führt uns Johannes Beerstraaten zum Abschluss noch in eine andere Metropole: das eisige Amsterdam im Jahr 1660. Sogar das Wasser im Hafen verwandelte der Winter in eine Eisfläche. Einige Boote sind festgefroren und können vorerst nicht mehr ablegen. Dafür treibt es die Amsterdamer*innen auf das Eis.

Johannes Beerstraaten: Schlittschuhläufer auf dem Y vor dem Paalhuis in Amsterdam, 1660 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders
Johannes Beerstraaten: Schlittschuhläufer auf dem Y vor dem Paalhuis in Amsterdam, 1660 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders

Frisch eingetroffen: Bäume für die Terrasse der Neue Nationalgalerie

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Trotz aller Bemühungen um den Erhalt jedes einzelnen Baumes mussten sie doch für die umfassende Sanierung der Neuen Nationalgalerie weichen. Nun hat ein Schwerlastkran sieben neue, große Bäume auf die Terrasse schweben lassen. Unsere Redakteurin Constanze von Marlin war vor Ort.

Text: schmedding.vonmarlin.

Die Bäume für die Terrasse der Neuen Nationalgalerie kommen aus der Baumschule Lorberg in Brandenburg. Dort sind die sieben bis neun Meter hohen Pflanzen zwischen 20 und 25 Jahren gewachsen. Die Silberahorne gehören heute zum Standardangebot, in den 1960er Jahren – zur Eröffnung des Museums – war diese aus Nordamerika stammende Baumart allerdings in Berlin eine Besonderheit.

© schmedding.vonmarlin
© schmedding.vonmarlin

© schmedding.vonmarlin
© schmedding.vonmarlin

Glücklicherweise kann dieser Großbaum, den der Architekt Ludwig Mies van der Rohe für die Terrasse ausgewählt hat, gut mit Trockenheit und Hitze umgehen und gehört zu den klimaresistenten Arten. Die Unterseite der Blätter ist behaart, wodurch der Baum vor großer Hitze geschützt ist, die auch durch Rückstrahlung vom Terrassenbelag abgegeben wird.

© Paul Dehniger, Hartmann Ingenieure GmbH
© Paul Dehniger, Hartmann Ingenieure GmbH
© schmedding.vonmarlin
© schmedding.vonmarlin

Das Pflanzbett besteht aus einer Betonwanne, die mit einem Wurzelvlies ausgekleidet und einer Vegetationsschicht aus Erde mit Zusatzstoffen wie Lava oder Ton zur Speicherung von Wasser aufgefüllt wurde. So können sich die Wurzeln dort ausbreiten, ohne den Plattenbelag aus Granit zu beeinträchtigen. Bis zur Sommersonnenwende, also dem 21. Juni 2021, läuft die Probeanwachsphase – am Austrieb zeigt sich dann, ob sich die Bäume gut entwickeln.

Im Sommer dieses Jahres fand eine Bemusterung der Bäume in der Bauschule statt. Dieser Schritt geschah bewusst in einer Jahreszeit, in der die Bäume Laub tragen. Ein gerader Stamm und eine gleichmäßige Baumkrone waren nicht für alle Bäume das ausschlagende Kriterium für die Auswahl. Ein einseitig gewachsener Silberahorn wurde ausgewählt, weil er nun in der Nähe der Skulptur „Vier Vierecke im Geviert“ aus dem Jahr 1969 von George Rickey steht und seine Zweige dem beweglichen Kunstwerk nicht zu nahekommen dürfen. Die präzise Ausrichtung wurde dadurch erleichtert, dass die Bäume mit einem Kran auf die Terrasse gehoben wurden, an dem die Bäume mit Gurten unter den Ballen befestigt waren. Wie bei der gesamten Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie ist auch bei den organischen Elementen auf höchste Präzision geachtet worden.

© schmedding.vonmarlin
© schmedding.vonmarlin
© schmedding.vonmarlin
© schmedding.vonmarlin
© schmedding.vonmarlin
© schmedding.vonmarlin

Zehnerpack: Die Weihnachtsgeschichte in Bewegung

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Die Geschichte um die Geburt Jesu ist an Weihnachten allgegenwärtig. Besonders beeindruckend wird sie auf dem insgesamt zwölf Meter langen mechanischen Weihnachtsberg von Max Vogel dargestellt, der im Museum Europäischer Kulturen ausgestellt ist.

Text: Sofia Botvinnik

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia

Wer näher hinsieht kann die einzelnen Szenen der Weihnachtsgeschichte erkennen: In Nazareth wohnt eine junge Frau namens Maria. Der Engel Gabriel besucht sie und verkündet ihr, dass sie den Sohn Gottes gebären wird.

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia

Auch Josef erscheint der Engel im Traum. Er sagt ihm, er solle sich nicht fürchten und Maria zur Frau nehmen. Als Josef aufwachte, tat er, was der Engel ihm gesagt hatte.

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia

In der Nacht der Geburts von Jesus hüten Hirten auf dem Feld in der Nähe von Bethlehem ihre Schafsherde. Ihnen erscheint ein Engel, vor dem sie sich erst sehr fürchten.

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia

Doch der Engel sagt: „Fürchtet euch nicht!“ Er erzählt ihnen von der Geburt ihres Heilands und Herren Jesus Christus.

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia

Also machen sich die Hirten auf den Weg in die Stadt Bethlehem, um das neugeborene Christuskind zu besuchen.

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia

Doch die Hirten sind nicht die einzigen Besucher …

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / David von Becker
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / David von Becker

Von einem leuchtenden Stern geführt, machen sich drei Könige, Kaspar, Melchior und Balthasar, auf den Weg zur Krippe.

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / David von Becker
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / David von Becker

Diese „Weisen aus dem Morgenland“ bringen dem Neugeborenen Geschenke.

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia

An der Krippe versammeln sich alle um das Neugeborene: Der Engel, die Hirten, die drei Könige und natürlich Maria und Josef.

Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia
Mechanischer Weihnachtsberg, Detail, um 1885 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen/ Ute Franz-Scarciglia

Um Schnitzkunst aus dem Erzgebirge zu bestaunen, muss man also gar nicht weit fahren, denn der größte mechanische Weihnachtsberg nördlich von Sachsen befindet sich in Berlin-Dahlem, im MEK. Und weil der Berg ganzjährig aufgestellt ist, bringt er nicht nur zur Weihnachtszeit Freude.

La Tène – Wie eine kleine Schweizer Gemeinde zum Namensgeber einer ganzen Epoche wurde

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Nachdem in der kleinen Schweizer Gemeinde La Tène im 19. Jahrhundert eisenzeitliche Objekte gefunden wurden, avancierte der Ort zum Namensgeber für eine ganze archäologische Epoche: Die vorrömische Eisenzeit. Anlässlich einer großen Eisenzeit-Ausstellung in der Eremitage St.Petersburg erklärt der Archäologe Christof Hannemann, wie es dazu kam.

Text: Christof Hannemann

Die Wellen des Neuenburger Sees schwappten gemütlich vor sich hin an diesem nebligen Novembermorgen des Jahres 1857 im Schweizer Kanton Neuenburg. Der örtliche Fischer Hansli Kopp war mit seinem Boot am Nordostufer des Sees nahe der Ortschaft Marin-Epagnier im Auftrag von Oberst Friedrich Schwab unterwegs, als er im ca. 70 cm tiefen Wasser auf dem Grund des Sees etwas hervorblitzen sah. Gemäß seinem Auftrag, prähistorische Gegenstände zu bergen, zog Kopp binnen einer Stunde rund vierzig eiserne Waffen aus dem schlammigen Boden, aus dem vereinzelt noch einige Holzstämme ragten. Diese Untiefe am nördlichen Uferrand des Sees war bei den Fischern bereits als „Tène“ bekannt.

Schwert und Lanzenspitzen vom Fundort La Tène in der Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte / Ingrid Geske
Schwert und Lanzenspitzen vom Fundort La Tène in der Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte / Ingrid Geske

Hype um prähistorische Fundstücke

Wenige Jahre zuvor wurde die Pfahlbausiedlung an den Ufern des Zürichsees entdeckt, als der Wasserspiegel auf einem Rekordtief stand. Vom Entdeckungsfieber dieser Zeit angesteckt, wollte der Neuenburger Oberst Friedrich Schwab ebenfalls Gegenstände aus längst vergangenen Zeiten in seinen Besitz bringen. Der damals einsetzende Nationalstolz der Schweizer Eidgenossen und die damit verbundene Suche nach der Vergangenheit war nicht nur en vogue, sondern auch äußerst lukrativ.

Über ganz Europa fegte eine Welle der Selbstfindung und des Verlangens nach Identität. Die Franzosen glorifizierten die Gallier, die Deutschen die Germanen und die Schweizer den keltischen Stamm der Helvetier. Das schlägt sich bis heute im internationalen Landeskennzeichen der Schweiz nieder: Confoederatio Helvetica, oder kurz „CH“.

Ein wahrer Hype um die prähistorischen Fundstücke setzte ein und europaweit kauften die großen Museen von privaten Sammlern und Ausgräbern die schönsten Stücke für ihre Sammlungen auf.
Oberst Schwab behielt jedoch die Fundstücke aus dem Ufer des Neuenburger Sees und baute sich damit im Laufe der Zeit seine eigene Sammlung auf. Es herrschte Goldgräberstimmung und die Fundstelle zog nun auch weitere Schatzsucher und Hobby-Archäologen an, die sich auf die Suche nach prähistorischen Gegenständen machten. Einer von ihnen war der Hobby-Archäologe Alexis Dardel-Thorens, dessen Sammlung nach seinem Tod unter anderem vom Schweizer Kunst- und Antiquitätenhändler Heinrich Messikommer an das Völkerkundemuseum Berlin verkauft wurde.

„La Tène“ erlangt weltweite Berühmtheit

Knapp zehn Jahre später wurde im Schweizer Mittelland die erste Juragewässerkorrektur durchgeführt. Mit dem Ausbau des Zihlkanals, der den Neuenburger See mit dem Bielersee verbindet, wurde der Wasserspiegel des Neuenburger Sees um zwei Meter gesenkt. Da die vorherige Fundstelle nun auf trockenem Grund lag, begannen 1868 die ersten Untersuchungen unter der Leitung von Emile Vouga, die allerdings vorrangig dem Einsammeln weiterer Fundgegenstände dienen sollten.

Die zuvor bereits bekannten Holzstämme, die bei Niedrigwasser aus dem See ragten, lagen nach der Wasserabsenkung ebenfalls frei und zeigten eine regelmäßige Anordnung auf. Der Verdacht, dass es sich bei dieser Stelle um eine angelegte Siedlung der Kelten handeln könnte, erhärtete sich und die ersten archäologischen Ausgrabungen wurden vorbereitet.

Die zahlreichen eisernen Fundstücke aus „La Tène“ – der Untiefe – erlangten mittlerweile weltweite Berühmtheit. Darunter waren etliche Schwerter, Schwertscheiden, Lanzenspitzen und sogar Schilde, deren hölzerne Bestandteile sich im Uferschlamm des Neuenburger Sees fast vollständig erhalten haben. Aber auch Haushaltsgegenstände, wie Sensen, Rasiermesser, Zangen, Fibeln und Gürtelhaken konnten in großer Zahl geborgen werden. Die Gestaltung und das Dekor der eisernen Gegenstände unterschieden sich deutlich von der Formsprache der bereits bekannten eisenzeitlichen Funde aus dem österreichischen Hallstatt. Während die Hallstätter Gegenstände mit geometrischen Mustern wie Kreise, Dreiecke, Rechtecke und Linien verziert waren, traten bei den Funden aus La Tène vermehrt figürliche Darstellungen und stilisierte Palmenmuster auf. Ein Hinweis auf das wachsende Netzwerk mit der mediterranen Welt?

Verkleidung einer Trinkschale aus Goldblech mit Reihen aus stilisierten Palmetten und Lotusblättern aus Schwarzenbach bei St. Wendel. Um 400 v. Chr. © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Johannes Laurentius
Verkleidung einer Trinkschale aus Goldblech mit Reihen aus stilisierten Palmetten und Lotusblättern aus Schwarzenbach bei St. Wendel. Um 400 v. Chr. © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Johannes Laurentius

Ein Name für die Epoche

Aus diesem Grund schlug 1879 der schwedische Archäologe Hans Hildebrand auf einem Kongress in Stockholm eine zweifache Teilung der Eisenzeit vor. Die frühe Eisenzeit sollte nach dem ergiebigen österreichischen Fundort den Namen der Hallstattzeit erhalten (ca. 800 bis 450 v. Chr.), die späte Eisenzeit den Namen Latènezeit (ca. 450 v. Chr. bis zum Jahr 0).
Zu dieser Zeit konnten über 2.000 Objekte aus La Tène in den Museen von Neuenburg, Biel, Zürich, Genf, Bern, Berlin und Paris gezählt werden. 1972 waren es bereits mehr als 3.000 Objekte, die sich mittlerweile sogar in den Museen von London, New York, Harvard und Princeton wiederfanden.

Im Jahr 2011 wurden über 4.500 Objekte aus La Tène in den Museen aller fünf Kontinente ermittelt. Hinzu kommt eine große Anzahl von Objekten, die im 19. Jahrhundert in den privaten Kunsthandel gelangten und seitdem der Forschung verwehrt blieben.

Keltische Maskenfibel aus Berlin-Niederschönhausen. 5. Jahrhundert v. Chr.. Die figürlichen Darstellungen auf den Trachtbestandteilen werden im Laufe der La Tènezeit immer plastischer. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte / Stefan Büchner
Keltische Maskenfibel aus Berlin-Niederschönhausen. 5. Jahrhundert v. Chr.. Die figürlichen Darstellungen auf den Trachtbestandteilen werden im Laufe der La Tènezeit immer plastischer. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte / Stefan Büchner

Die Bezeichnung „Latènezeit“ für die jüngere vorrömische Eisenzeit in Mitteleuropa hat sich etabliert und bis heute gehalten. Zu der berühmten Fundstelle am Neuenburger See gesellten sich zahlreiche weitere bedeutende Fundorte. Das Fürstengrab vom Glauberg, 30 Kilometer nordöstlich von Frankfurt / a. M., brachte eine überlebensgroße Statue eines Keltenfürsten aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. zutage. Das Oppidum von Manching, 7 km südöstlich von Ingolstadt, war wohl das bedeutendste Handels- und Wirtschaftszentrum der späten Latènezeit im 2. Jahrhundert v. Chr. nördlich der Alpen. Anhand der Häuserspuren konnte berechnet werden, dass in Manching zur Blütezeit ca. 10.000 Menschen innerhalb der Befestigung lebten. Selbst ein eigenes Münzsystem für den innerstädtischen Zahlverkehr wurde dort entwickelt.

Keltische Münzen und sogenannte „Regenbogenschüsselchen“ aus dem 1. Jh.v.Chr. Fundorte: Dünsberg bei Fellinghausen, Kr. Gießen; Oberstedten, Stadt Oberursel, Hochtaunuskreis; Goldgrube bei Oberursel, Hochtaunuskreis. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte / Klaus Göken
Keltische Münzen und sogenannte „Regenbogenschüsselchen“ aus dem 1. Jh.v.Chr. Fundorte: Dünsberg bei Fellinghausen, Kr. Gießen; Oberstedten, Stadt Oberursel, Hochtaunuskreis; Goldgrube bei Oberursel, Hochtaunuskreis. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte / Klaus Göken

Keltische Kultur auf dem Höchststand

Alles in allem befand sich die keltische Kultur zur Latènezeit auf ihrem Höchststand. Keltische Großgruppen begaben sich auf Wanderung quer durch Mittel- und Südosteuropa und stießen dabei sogar bis vor die Tore der kleinasiatischen Metropole Pergamon. Die Statue des sterbenden Galliers, die wahrscheinlich im Athena-Heiligtum von Pergamon aufgestellt war, zeugt vom Sieg der Pergamener gegen die keltischen Krieger. Allerdings ließen sich auch etliche Kelten in Kleinasien nieder da sie als Söldner von König Nikomedes I. von Bithynien angeworben wurden. Diese bezeichneten sich fortan als Galater.

Marmorbüste eines Galliers. © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Ingrid Geske
Marmorbüste eines Galliers. © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Ingrid Geske

Die Funde aus La Tène, die im 19. Jahrhundert in die vor- und frühgeschichtliche Sammlung des Berliner Völkerkundemuseums gelangten, wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erneut auseinandergerissen. Etliche Fundstücke gelten als kriegsbedingt verlagert: Sie wurden von der Sowjetarmee nach Moskau und St. Petersburg gebracht und gerieten in den dortigen Depots in Vergessenheit. Mit der gemeinsamen Ausstellung „Eisenzeit – Europa ohne Grenzen“ werden die Fundkomplexe aus dem Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin und den russischen Museen nach 75 Jahren wieder erstmalig zusammengeführt und können ihre über zweitausendjährige Geschichte als Ensemble erzählen.

Die Ausstellung „Eisenzeit – Europa ohne Grenzen“ ist vom 11.11.2020 bis 28.2.2021 in der Eremitage in St. Petersburg zu sehen, vom 15.4. bis 15.7.2021 im Staatlichen Historischen Museum in Moskau. Als viertes Museum ist das Puschkin Museum beteiligt. Es handelt sich bereits um die dritte in einer Reihe von Ausstellungen, in der kriegsbedingt nach Russland verlagerte Objekte des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin wieder zu sehen sind.

Nah am Original. Rekonstruktion der Innenausstattung der Neuen Nationalgalerie

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Wegen Abnutzung, Alterung oder Schadstoffen können Teile der bauzeitlichen Innenausstattung der Neuen Nationalgalerie nicht länger verwendet werden. Dazu gehören etwa Bodenbeläge und die Moduldecke im Untergeschoss. Ihr Austausch basiert auf einer sorgfältig recherchierten Rekonstruktion, wie Constanze von Marlin erfahren hat.

Text: schmedding.vonmarlin.

Moduledecke

Die Sammlungsräume im Untergeschoss der Neuen Nationalgalerie werden von einer Moduldecke bedeckt. Sie ist eine elementare Voraussetzung für die architektonische Idee von Architekt Ludwig Mies van der Rohe, einen flexiblen Grundriss zu ermöglichen: Zwischen den tragenden Stützen des Untergeschosses können Wände frei im Raum positioniert werden. Um die Ausleuchtung der Kunstwerke dem Grundriss flexibel anpassen zu können, integrierte Mies die Wallwasher und Downlights in einzelnen Modulen der Decke, die versetzbar sein sollten. Außerdem versteckt das modulare Deckensystem Zuluft, Abluft, Beleuchtung und Sicherheitstechnik. Über die Abnahme einzelner Deckenmodule sollte diese technische Infrastruktur veränderbar sein.

Die bauzeitliche Moduldecke: Nach Abnahme der Platten wird die Roist aus Holzlatten sichtbar. Foto: Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects
Die bauzeitliche Moduldecke: Nach Abnahme der Platten wird die Roist aus Holzlatten sichtbar. Foto: Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects

Allerdings wurde die bauzeitliche Decke diesen Ansprüchen nicht gerecht. Sie bestand aus Holzwerkstoff-Platten im Raster von 60 x 60 Zentimetern, die jeweils in den vier Ecken mit Senkkopfschrauben an einem einfachen Rost aus Holzleisten befestigt wurden. Die Schrauben mussten überspachtelt und die Decke einheitlich weiß beschichtet werden. Ein Umbau der Module bedeutete daher einen hohen Aufwand. Zusätzlich stellte die Holzkonstruktion im Brandfall eine hohe Gefahr dar. „Ziel der Grundinstandsetzung war es, die Konstruktion in Bezug auf Brandschutz und Bedienbarkeit zu verbessern und gleichzeitig das Erscheinungsbild der Decke zu erhalten“, erläutert Michael Freytag von David Chipperfield Architects. An insgesamt 7.000 laufenden Metern eines Sondereinhängeprofils werden über 11.000 Elemente aus einer Metalldeckenplatte und einer mittels Klebe- und Schraubverbindung unterseitig befestigten Vermiculitplatte eingesetzt. Die Metallkassetten können künftig feldweise ausgehängt und ausgetauscht werden. Wie schon in der bauzeitlichen Decke, enthalten die Platten Öffnungen für die technischen Komponenten.

Die neue Moduldecke wird installiert. Foto: BBR/Thomas Bruns
Die neue Moduldecke wird installiert. Foto: BBR/Thomas Bruns

Teppich

Das Raster der kassettierten Moduldecke spiegelte Mies mit einem einheitlichen Bouclé-Teppichboden aus reiner Schurwolle. Das sogenannte Pfeffer-und-Salz-Gewebe war in der Farbe ganz ähnlich dem angrenzenden Granitbelag im Foyer, Kabinett und Skulpturengarten. Um ein einheitliches Bild vom Garten aus zu erhalten, wurde der Teppich auch in den beiden Direktionszimmern verwendet. Der bauzeitliche, vollflächig im Raum verlegte Teppich wurde über die Jahrzehnte der intensiven Beanspruchung im Museumsbetrieb mehrfach ausgetauscht. Die Rekonstruktion des Teppichs musste ohne bauzeitliche Muster nur anhand von Fotos und Zeitzeugenaussagen erfolgen. Mit der Herstellung eines neuen Teppichs aus einem Wolle-Polyester-Gemisch wurde die bereits 1968 beteiligte Firma beauftragt.

Der Teppichboden vor der Sanierung im Detail. Foto: Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects
Der Teppichboden vor der Sanierung im Detail. Foto: Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects

Floor-Flex-Platten

In den nichtöffentlichen Räumen der Neuen Nationalgalerie, wie der Pforte, den Fluren, Lagern und Technikräumen, wurden sogenannte Floor-Flex-Platten als Bodenbelag verwendet. Die 25 x 25 Zentimeter großen Platten haben eine schwarz-weiße Marmorierung, deren gestrichenes Muster mit wechselnder Ausrichtung verlegt wurde. Das zeittypische und erschwingliche Material war eine Mischung aus Vinyl und Asbest und musste wegen der Schadstoffbelastung aufwendig entsorgt werden. Selbst der Erhalt einer bauzeitlichen Belegfläche war wegen der Asbestbelastung nicht möglich. Als Ersatz konnte zunächst nur ein Produkt aus den USA recherchiert werden, das weitestgehend optisch dem Original entsprach, doch nach einer Materialprüfung hinsichtlich der Inhaltstoffe und Emissionen gab es keine Freigabe für den deutschen Markt. Die Wahl fiel letztendlich auf Linoleum mit einer leicht gerichteten Struktur, das zu Fliesen im Originalmaß zugeschnitten wurde.

Bauzeitliche Floor-Flex-Platten. Foto: Foto: David Chipperfield Architects
Bauzeitliche Floor-Flex-Platten. Foto: Foto: David Chipperfield Architects

Die drei Materialien sind Beispiele für Teile der Innenausstattung, die vollständig neu hergestellt werden mussten. Eine besondere Herausforderung bestand darin, die Rekonstruktionen dem bauzeitlichen Erscheinungsbild anzunähern, auch wenn im Falle des Teppichs kein Beleg mehr vorhanden war.

Blick in den Gartensaal mit Moduldecke und Teppichboden. Foto: Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects
Blick in den Gartensaal mit Moduldecke und Teppichboden. Foto: Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects

Zehnerpack: Fenster auf!

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Caspar David Friedrich: Frau am Fenster, 1822 © Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie / Jörg P. Anders
Caspar David Friedrich: Frau am Fenster, 1822 © Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie / Jörg P. Anders

Lüften ist eine wichtige Waffe im Kampf gegen Corona. Doch das Konzept des Lüftens ist so alt, wie die Erfindung des Fensters selbst: Klappe auf, alte Luft raus, neue Luft rein. Hier sind zehn Werke aus unseren Sammlungen, durch die ebenfalls eine frische Brise weht.

Ein Gläschen Wein am Nachmittag? Das kann nicht nur in Zeiten von Corona passieren. In Vermeers “Herr und Dame beim Wein” sitzt eine junge Frau am Tisch und trinkt Wein, das Fenster ist geöffnet und kühles Tageslicht dringt ein. Der elegante Kavalier blickt sie intensiv und abwartend an – seine Hand bereits am Weinkrug um ihr nachzuschenken. Ein eigenes Glas hat er allerdings nicht. Wie diese beiden zueinander stehen ist nicht ganz klar. Vielleicht haben sie zusammen musiziert? Noten und eine Cister liegen nämlich auf dem Tisch und einem Stuhl. Wir sind gespannt wie dieser Nachmittag für die beiden weitergeht.

Jan Vermeer: Herr und Dame beim Wein, um 1658 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt
Jan Vermeer: Herr und Dame beim Wein, um 1658 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt

In dieser Illustration von Manet steht ein Herr am weit geöffneten Fenster und blickt auf einen anfliegenden Raben. Die Lithografie ist eine Szene aus dem Gedicht “The Raven” von Edgar Allen Poe für dessen französische Übersetzung in 1875 Manet insgesamt sechs Illustrationen anfertigte. Im Gedicht erscheint einem verzweifelten Protagonisten, dessen Geliebte gestorben ist, um Mitternacht ein mysteriöser Rabe am Fenster. Sie beginnen ein Gespräch und der Rabe beantwortet dem lyrischen Erzähler all seine Fragen – auch die, ob er seine Geliebte jemals wiedersehen wird – mit dem Wort “Nimmermehr” (“Nevermore”). Da hätte der Erzähler das Fenster wohl lieber zulassen sollen.

Edouard Manet: Der Rabe, 1875 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Dietmar Katz
Edouard Manet: Der Rabe, 1875 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Dietmar Katz

Diese junge Dame am Fenster von 1497 würdigt die weite Landschaft kaum, die draußen zu sehen ist. Sie blickt den Betrachter direkt und selbstbewusst an – für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich. “Bildnis einer Frau Fürleger mit geflochtenem Haar” malte Albrecht Dürer zeitgleich mit “Bildnis einer Frau mit offenem Haar” als zusammengehöriges Dyptichon. Erst 350 Jahre nach ihrer Entstehung wurden die beiden “Fürlegerinnen” getrennt. Das zweite Abbild der vermeintlichen Katharina Fürleger, Tochter einer reichen Nürnberger Familie, hängt im Frankfurter Städel. Ob es besagte Figur je gegeben hat ist allerdings unklar. Die beiden “Fürlegerinnen” könnten unterschiedlicher nicht sein: während die Berlinerin einen fast werbenden, erotischen Eindruck erweckt, hat ihr Frankfurter Pendant einen frommen, beinah religiösen Charakter. Ob Dürer hier zwei unterschiedliche Lebensentwürfe in Szene setzen wollte?

Albrecht Dürer: Bildnis einer Frau Fürleger mit geflochtenem Haar, 1497 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt
Albrecht Dürer: Bildnis einer Frau Fürleger mit geflochtenem Haar, 1497 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt

Warum überhaupt Fenster? Ganz ohne lüftet es sich doch am besten. Während der Engel vorne im Bild an Maria verkündet, wird der Blick schnell auf den Hintergrund gelenkt: die atemberaubende Sicht auf das Arnotal und die Stadt Florenz. Durch die Orthogonalen entsteht eine Zentralperspektive, die den Blick der Betrachter*in fesselt und in die Ferne leitet. Ein kurvenreicher Weg zieht von der Stadt zur Villa hinauf, auf dem sich Reiter nähern. Man spürt förmlich, wie die Gerüche und Geräusche der Stadt durch die offene Architektur der Villa bis hin zur Betrachter*in gelangen.

Piero del Pollaiuolo: Die Verkündigung an Maria, 1470 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders
Piero del Pollaiuolo: Die Verkündigung an Maria, 1470 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders

Eine sanfte Ruhe umgibt die “Zwei Mädchen am Fenster” von Georg Schrimpf. Sie lehnen am offenen Fenster, mit Blick auf die friedliche Landschaft die draußen vor ihnen liegt. Schrimpf, einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit, war Autodidakt und eigentlich gelernter Zuckerbäcker. Sein Werk zeichnet sich durch klare Umrisslinien und zarte Farbgebung aus und erzeugt eine große Ruhe. Diese steht im Kontrast zu Schrimpfs eher bewegtem (Wander-)Leben. Von 1919 an war er Mitglied der Kommunistischen Partei, 1933 wurde er Professor an der Hochschule für Kunsterziehung in Berlin-Schöneberg. Unter dem Nazi-Regime gilt er als “Roter” und seine Kunst als “entartet”, im Jahr vor seinem Tod wurde er in der NS-Ausstellung “Entartete Kunst” erneut diffamiert.

Georg Schrimpf: Zwei Mädchen am Fenster, 1937 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jörg P. Anders
Georg Schrimpf: Zwei Mädchen am Fenster, 1937 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jörg P. Anders

Oder ihr macht es wie Jan Six, der hier am offenen Fenster liest? So gibt’s gleichzeitig Frischluft und viel Tageslicht! Jan Six, seinerzeit Sohn einer einflussreichen niederländischen Kaufmannsfamilie, war mit Rembrandt befreundet. Der Maler hat ihn im Laufe ihrer Freundschaft sogar mehrfach gemalt. In dieser frühen Radierung von 1647 sieht man neben dem lesenden Six auch ein Wandgemälde, einen Degen und Dokumente, die auf dem Stuhl liegen. Diese Objekte sollten die verschiedenen Facetten von Six’ Leben darstellen: seine Kunstsammlung, seine Mitgliedschaft in der Bürgerwehr und sein wissenschaftliches Interesse.

Rembrandt Harmensz van Rijn: Porträt des Jan Six, 1647 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders
Rembrandt Harmensz van Rijn: Porträt des Jan Six, 1647 © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Wolfgang Mattheuers Gemälde “Drinnen, Draußen und Ich” ist zwar von 1986, passt aber zu diesen turbulenten Zeiten besser denn je: Draußen wirkt es ruhig und idyllisch, doch der Wind scheint durch das offene Fenster kräftig ins Atelier zu wehen. Mattheuers Staffelei wirkt gleichzeitig als Spiegel, ebenso wie eine weitere Leinwand die rechts stehtt. In der Bildmitte zeigt die indirekten Spiegelung eine gebrochene visuelle Realität. Mattheuers Selbstbildnis verbildlicht den Kontrast zwischen innerem Chaos und Aufruhr und äußerer vermeintlicher Ruhe – und veranschaulicht mit den undurchsichtigen Perspektiven und Spiegelungen seinen vielschichtigen Reflexionsprozess.

Wolfgang Mattheuer: Drinnen, Draußen und Ich, 1986 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jörg P. Anders
Wolfgang Mattheuer: Drinnen, Draußen und Ich, 1986 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jörg P. Anders

Diese Miniaturmalerei aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts zeigt die Gattin des Fürsten von Oudh an ihrem Fenster stehend. Sie stammt aus der sogenannten Moghul-Schule, also aus Zeiten der indo-islamischen Moghul-Dynastie im heutigen Nordindien. Die reich verzierten Vorhänge hat die Fürstengattin nach oben gezogen. Auf wen oder worauf sie hier wohl wartet während sie leicht bekleidet am offenen Fenster steht?

Moghul-Schule: Gattin des Fürsten von Oudh am Fenster, 18. Jh © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst
Moghul-Schule: Gattin des Fürsten von Oudh am Fenster, 18. Jh © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst

Mürrisch, etwas misstrauisch blickt der Protagonist dieses Fotos von Hans Bellmer aus einem kleinen geöffneten Fenster heraus. Als ob er der Welt da draußen nicht traue. Bellmer, ein wichtiger Vertreter des Surrealismus setzte sich in seinem Schaffen thematisch viel mit “La poupée”, also Puppen auseinander. Er konstruierte ganze Puppen oder Körperfragmente die er dann fotografisch in Szene setzte. Diese Fotografie ist Teil einer Mappe, drund um die Entstehung seiner zweiten Puppe in 1936.

Hans Bellmer: La poupée. Seconde Partie, 1936 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Sammlung Scharf-Gerstenberg / Jörg P. Anders
Hans Bellmer: La poupée. Seconde Partie, 1936 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Sammlung Scharf-Gerstenberg / Jörg P. Anders

Viele offene Fenster, viel frische Luft. Was jetzt noch bleibt? Hoffnungsvoll auf die Zukunft blicken! So wie die Frau von Caspar David Friedrich, Caroline, es auf diesem Gemälde tut. Caroline steht in Gedanken versunken am offenen Fenster im Atelier ihres Mannes und blickt auf die Masten zweier Segelboote und einiger Pappeln. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt nochmal tief Luft zu holen, gemeinsam die nächsten Wochen und Monate durchzustehen und dann einer positiveren Zukunft entgegen zu blicken.

Caspar David Friedrich: Frau am Fenster, 1822 © Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie / Jörg P. Anders
Caspar David Friedrich: Frau am Fenster, 1822 © Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie / Jörg P. Anders

Was macht eigentlich … Stefan Kramer, Werkstattleiter in der Gipsformerei?

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Stefan Kramer, Werkstattleiter der Gipsformerei © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker
Stefan Kramer, Werkstattleiter der Gipsformerei © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

Stefan Kramer liebt knifflige Herausforderungen – in seinem Job als Werkstattleiter der Gipsformerei hat er genug davon. Ob alltägliche Arbeitsorganisation oder komplexe Großprojekte, der Gipsformer und sein Team haben alles im Griff.

Woran arbeiten Sie gerade?
Stefan Kramer: Bei uns in der Gipsformerei laufen immer mehrere Projekte gleichzeitig. Eines unserer größten Vorhaben derzeit ist die Restaurierung der Gipsmodelle der Quadriga vom Brandenburger Tor. Daneben gibt es aber auch Privataufträge und Arbeiten für die Museen. Außerdem läuft gerade ein von der Ernst von Siemens Kunststiftung gefördertes Projekt, bei dem wir gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus den Museen unsere einzigartige Sammlung historischer Gipsformen kunsthistorisch untersuchen.

Worum geht es bei dem Quadrigaprojekt genau?
Die Modelle, nach denen im 19. Jahrhundert die Bronzequadriga für das Brandenburger Tor gefertigt wurde, entstanden bei uns in der Gipsformerei. Recherchen ergaben, dass Teile der Modelle heute beim Landesdenkmalamt Berlin liegen, und so entstand die Idee, diese Originalmodelle zu restaurieren. Der Kunstbeirat des Deutschen Bundestags hat uns Räume im Mauermahnmal des Deutschen Bundestages zur Verfügung gestellt, dort werden nun die Modelle öffentlich so restauriert, dass sie wieder funktionstüchtig sein werden.

Die Restaurierung ist öffentlich?
Ja, es wurde eine Schauwerkstatt eingerichtet, in der man uns besuchen und bei der Arbeit zusehen kann. Es sind auch Kollegen vor Ort, die erklären, was geschieht. Leider ist auch die Schauwerkstatt von dem aktuellen Lockdown betroffen, aber wir hoffen, dass wir bald wieder öffnen können. Bis dahin laufen die Arbeiten weiter und Interessierte können uns von außen durch die großen Scheiben zusehen.

Wie sieht Ihr Berufsalltag neben solchen Projekten aus?
In der Gipsformerei bin ich für die Aufgabenverteilung zuständig, plane Projekte, besorge Materialien und Werkzeuge und mache die Qualitätskontrolle. Gleichzeitig habe ich viel Kontakt zu Kunden und Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten.

Wie sind Sie in diese Position gekommen?
Ich bin gelernter Stuckateur und seit 1998 in der Gipsformerei tätig. Ich war von Anfang an mit Begeisterung dabei und habe einen guten Überblick. Als ich im Jahr 2000 gefragt wurde, ob ich mir die Werkstattleitung vorstellen könnte, habe ich angefangen, meinen Meister als Gipsformer zu machen. Es dauerte aber noch bis 2014, bis ich die Werkstattleitung übernehmen konnte. Zunächst gemeinsam mit meinem Kollegen Thomas Schelper und seit 2017 allein.

Was mögen Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Wir müssen ständig sehr komplexe Probleme lösen, das erfordert viel Denken und eine gute Verknüpfung von Theorie und Praxis. Ich bin Problemlöser, das liegt mir. Auch beim aktuellen Quadrigaprojekt haben viele am Anfang gesagt, das sei nicht machbar. Aber was andere als unlösbar sehen, ist meine Mission. Meine Kollegen und ich haben überlegt und Lösungen gefunden – nun läuft es!

Und was mögen Sie gar nicht?
Unsere komplizierten Verwaltungsstrukturen und die damit verbundene, aufwendige Buchhaltung.

Was ist das aufregendste Erlebnis, das Sie mit Ihrem Job verbinden?
Ich begeistere mich für Statik und die damit zusammenhängenden Probleme, daher war für mich der „Große Kurfürst“ ganz besonders aufregend: Wir haben das große Reiterstandbild Friedrich Wilhelms vom Schloss Charlottenburg als Gipsabguss gefertigt. Das Pferd des Kurfürsten steht auf drei kleinen Füßen und die Skulptur hat ein Gewicht von anderthalb Tonnen. Bei einer Bronze ist das statisch kein Problem, aber in Gips ist es sehr schwierig, das Ganze stabil und sicher umzusetzen. Wir mussten schließlich ein eigenes Stahlgerüst konstruieren, um die Standhaftigkeit der Skulptur zu gewährleisten. Nun steht sie vor einem Barockmuseum in Mexiko. Ein tolles Gefühl, wenn am Ende alles klappt! Bei der Quadriga haben wir übrigens gerade ähnliche Probleme: Auch hier müssen wir die immense Skulptur – allein die Pferde sind über drei Meter hoch – auf ganz kleinen Füßen stabil aufstellen können. Wir arbeiten gerade an einem ähnlichen Gerüst, das die Sicherheit gewährleistet, ohne die optische Eleganz und Leichtigkeit der Quadriga zu stören.

Letzte Frage: Was würden Sie nachts allein im Museum tun?
Die Ruhe genießen! Wenn ich arbeite, stehe ich ständig unter Volldampf, also würde ich mich erst mal hinsetzen, einen Kaffee trinken und einfach nur die Ruhe genießen.


Berlin und die große Architektur. Zum 135. Geburtstag von Ludwig Mies van der Rohe

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bpk / Kunstbibliothek, SMB, Photothek Willy Römer / Willy Römer
bpk / Kunstbibliothek, SMB, Photothek Willy Römer / Willy Römer

Die architektonische Heimatstadt von Mies van der Rohe ist Berlin. Hier trat er 1905 eine Assistentenstelle im städtischen Bauamt Rixdorf an. Rund 60 Jahre später betrat er als internationaler Star mit einem Architekturbüro in Chicago wieder Berliner Boden und brachte die Entwürfe für den Bau der Neuen Nationalgalerie mit.

Der 1886 in Aachen geborene Ludwig Mies stammte aus einer Steinmetz-Familie. Erst 1922 fügte er seinem Namen das erfundene „van der“ und den Nachnamen seiner Mutter hinzu und wurde so zu Ludwig Mies van der Rohe. Die Ausbildung in seiner Geburtsstadt beschränkte sich auf einen Abschluss an der Gewerbeschule, eine einjährige Maurerlehre und Tätigkeiten als Zeichner. Zeit seines Lebens nahm die Praxis für ihn einen hohen Stellenwert ein. Die Tatsache, dass er niemals ein Architekturdiplom abgelegt hatte, schadete seiner Karriere nicht. Nur einmal, als er bereits in Chicago ein bekanntes Architekturbüro leitete, verweigerte ihm die New Yorker Baubehörde die Zulassung ohne Diplom, weswegen er das berühmte Seagram Building (1957) in Zusammenarbeit mit Philip Johnson realisierte.

Ludwig Mies van der Rohe, porträtiert 1931 von Willy Römer (c) bpk / Kunstbibliothek, SMB, Photothek Willy Römer / Willy Römer
Ludwig Mies van der Rohe, porträtiert 1931 von Willy Römer (c) bpk / Kunstbibliothek, SMB, Photothek Willy Römer / Willy Römer

“Jeder konnte ja bauen”
Doch zurück zu den Anfängen: In Aachen zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Büro seines damaligen Arbeitgebers, Albert Schneiders, trug sich eine Begegnung mit einem Berliner Architekt zu, die Mies in einem Gespräch mit seinem Enkel Dirk Lohan erinnerte: „Er sagte: Hören Sie mal, was wollen Sie eigentlich in diesem Kaff. Gehen Sie doch nach Berlin, wo was los ist. Ich sagte: Das ist so leicht gesagt, ich kann doch nicht einfach ein Billett kaufen und da hingehen, und dann steh ich auf dem Potsdamer Bahnhof und weiß nicht, wohin ich laufen soll. Ach, sagte er, das ist alles halb so schlimm.“ Daraufhin bewarb sich Mies auf zwei Stellengesuche: für die Mitarbeit am Rathausneubau Rixdorf und bei Reinhardt und Süßenguth, eine damals große Firma. Zur Bewerbungsprozedur erläuterte er: „Die waren ja noch nicht so genau in der Architektur, jeder konnte ja bauen, wenn die Baupolizei es erlaubte, du brauchtest keine Prüfungen vorher gemacht zu haben, sondern der Bau sollte ja die Prüfung sein. … Ich machte also Skizzen und schickte beiden einen Haufen Skizzen. Freihandzeichnungen hauptsächlich. Ich bekam beide Angebote. Da sagte der Dülow, der mich in solchen Dingen unterstützte: Sie gehen nach Rixdorf…“ – und für den 19-jährigen Mies war das Kapitel Aachen damit abgeschlossen.

Die Zeit von 1905 bis 1921 in Berlin war geprägt durch seine Mitarbeit bei Bruno Paul und Peter Behrens. Schnell erwarb er sich große Wertschätzung, sodass er 1906 für den Bau eines Wohnhauses für den Philosophieprofessor Alois Riehl und seine Frau in Potsdam vorgeschlagen wurde. Den Tag schilderte Mies so: „Ich vergesse das nie, mittags sagte mir der Assistent vom [Emil] Orlik, ich müsse einen Gehrock anziehen. Ich wusste gar nicht, was ein Gehrock war. Er sagte: ‚Sehen Sie zu, dass Sie sich schnell einen kaufen, den bekommt man ja überall, kann man vielleicht auch leihen‘. Jedenfalls habe ich das Bruno Paulsche Büro von A bis Z angepumpt, bis ich genügend Geld hatte, einen Gehrock zu kaufen. Dann wusste ich natürlich nicht, welche Krawatte man trägt, und trug eine knallgelbe oder so etwas ganz Verrücktes.“ Nach einigen Bedenken wegen seiner fehlenden Bauerfahrung konnte er die Bauherren doch mit Charme und Courage für sich gewinnen. Er überlieferte, dass Bruno Paul über das Projekt sagte: „Sehen Sie, das Haus [Riehl] hat einen einzigen Fehler, dass ich es nicht gebaut habe“.

Eine Häuserzeilen in der Afrikanischen Straße in den Rehbergen zu Berlin von Mies van der Rohe, fotografiert 1927 von Walter Stiehr (c) bpk / Kunstbibliothek, SMB, Photothek Willy Römer / Walter Stiehr
Eine Häuserzeilen in der Afrikanischen Straße in den Rehbergen zu Berlin von Mies van der Rohe, fotografiert 1927 von Walter Stiehr (c) bpk / Kunstbibliothek, SMB, Photothek Willy Römer / Walter Stiehr

Der architektonische Einfluss von Bruno Paul ist an dem verputzen, rechteckigen Backsteinbau mit Satteldach deutlich erkennbar und entspricht dem in der Gegend verbreiteten Typus eines kleinen Landhauses des 18. Jahrhunderts. Über die Zusammenarbeit wurde Mies in den Freundeskreis des Ehepaars Riehl aufgenommen und fand so schnell Zugang zu wohlhabenden, kunstinteressierten Kreisen in Berlin.

“Der Anfang bleibt einem besonders im Gedächtnis“
Weil er für eine selbstständige Karriere noch zu jung und unerfahren war, wechselt Mies 1908 in das Büro des angesehenen Architekten und Chef-Designers der AEG, Peter Behrens. Wie prägend diese Zeit für Mies war, schildert Dirk Lohan: „Bei einer Besichtigungstour durch Berlin in den 1960er Jahren kamen wir in Wedding an der von Peter Behrens entworfenen Kleinmotorenfabrik der AEG aus dem Jahr 1910/11 vorbei. Mies konnte sich auf den Zentimeter genau an die Abstände zwischen den Stützen erinnern, die Maße der Neuen Nationalgalerie waren ihm hingegen nicht gegenwärtig. Das kann ich gut nachvollziehen, auch ich erinnere mich an die Maße der Neuen Nationalgalerie, die ich als Projektleiter betreut habe, aber nicht an spätere Bauwerke, die ich als selbständiger Architekt realisiert habe. Der Anfang bleibt einem besonders im Gedächtnis.“

Mies entwarf 1910/11 sein zweites Wohnhaus, eine bürgerlich-ländliche Villa in Berlin. Auftraggeber war Hugo Perls, ein wohlhabender Rechtsanwalt und Kunsthändler, der eine bedeutende zeitgenössische Kunstsammlung besaß, darunter Werke von Picasso, Matisse und Munch. Der schlichte, zweigeschossige Bau aus verputztem Backstein mit einem flachen Walmdach beherbergte auf Wunsch des Bauherrn Kunstwerke seiner Sammlung in drei Gesellschaftsräumen des Erdgeschosses. Lohan erinnert sich daran, dass Mies Zeit seines Lebens auch privat sehr an Kunst interessiert war. Während seiner Berliner Jahre besaß er zwei Kunstwerke von Max Beckmann und Wassily Kandisky. In Amerika wuchs seine Sammlung dann auf 40 bis 50 Werke, darunter Klee, Schwitters, Picasso und Braque. Über den Auftrag für die Museums-Villa Kröller-Müller in der Nähe von Den Haag war die Zusammenarbeit mit Peter Behrens beendet worden und er führte 1912 zur Gründung eines eigenen Büros. Mies’ erster unabhängiger Auftrag war das Haus Werner auf dem Nachbargrundstück von Haus Perls.

In Amerika fand Mies Bauherren für seine „Haut und Knochen“-Architektur
In den kommenden Jahren änderte Mies seine zunächst neoklassizistische architektonische Haltung radikal. Das Ergebnis waren fünf unkonventionelle Entwürfe, die zwischen 1921 und 1924 entstanden, darunter das legendäre Bürogebäude an der Friedrichstraße. In beispielloser Monumentalität erhebt sich das ganz aus Stahl und Glas konzipierte Gebäude auf einem dreieckigen Grundriss und avancierte auch aufgrund der optischen Dynamik der spitzen Winkel schnell zur Ikone des Neuen Bauens. Bis zu seiner Emigration in die Vereinigten Staaten im Jahr 1938 auf zunehmenden Druck der Nationalsozialisten, entstanden zwar noch weitere acht Wohnhäuser in Berlin, doch seine visionären Entwürfe für die europäische Metropole blieben ungebaut. Erst in Amerika fand er Bauherren für seine „Haut und Knochen“-Architektur, wie den bronzefarbenen, ikonischen Wolkenkratzer Seagram Building in New York.

Plakat mit einem Entwurf für ein Glashochhaus an der Friedrichstraße in Berlin von Mies van der Rohe aus dem Jahre 1921 (c)  bpk / Kunstbibliothek, SMB / Dietmar Katz
Plakat mit einem Entwurf für ein Glashochhaus an der Friedrichstraße in Berlin von Mies van der Rohe aus dem Jahre 1921 (c) bpk / Kunstbibliothek, SMB / Dietmar Katz

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mies mehrfach gebeten, in Deutschland zu bauen. 1952 kam er erstmals wieder ins Land, doch es dauerte noch gute zehn Jahre, bis er mit der Planung eines neuen Bauprojekts in Berlin begann. Am 27. März 1961 erhielt Mies van der Rohe neben zahlreichen Glückwünschen und Grußadressen zu seinem 75. Geburtstag einen besonderen Brief. Darin trug Bausenator Rolf Schwedler dem inzwischen in Chicago ansässigen, weltberühmten Architekten an, ein Bauwerk in Berlin zu errichten. Aus drei alternativen Bauaufgaben und Grundstücken entschied sich Mies für den Bau eines Museums des 20. Jahrhunderts in unmittelbarer Nachbarschaft zu seiner letzten Adresse in Deutschland. In einer großräumigen Wohnung Am Karlsbad 24 hatte Mies bis zur Emigration nach Amerika von 1915 bis 1938 gewohnt und gearbeitet.

Mies van der Rohe kam 81-jährig zum Richtfest der Neuen Nationalgalerie letztmalig nach Berlin. In seiner Rede beschrieb er den Museumsbau als würdigen Rahmen für den hohen Inhalt zur Freude der Menschen, im Dienste der Kunst und des Geistes. Dirk Lohans Einschätzung nach war Mies sehr zufrieden, dass der Bau der Neuen Nationalgalerie in der Stadt, in der er als Architekt angefangen hatte und von deren Kulturleben seine Gedanken stark beeinflusst waren, noch zu seinen Lebzeiten fertig wurde. Zur Eröffnung 1968 konnte er aus Krankheitsgründen schon nicht mehr anreisen und verstarb im folgenden Jahr. Walter Gropius, dem er erstmals im Büro von Peter Behrens begegnete, schickte direkt nach der Eröffnung ein Telegramm mit den Worten: „Im Kopf und Herz beeindruckt von der Schönheit der Nationalgalerie gruesst Sie mit herzlichen Wuenschen Ihr Walter und Ise Gropius“.

Text: schmedding.vonmarlin.

Ludwig Mies van der Rohe bei der Grundsteinlegung der Neuen Nationalgalerie am 22.09.1965 (c) bpk / Nationalgalerie, SMB / Reinhard Friedrich
Ludwig Mies van der Rohe bei der Grundsteinlegung der Neuen Nationalgalerie am 22.09.1965 (c) bpk / Nationalgalerie, SMB / Reinhard Friedrich
Ludwig Mies van der Rohe und Bausenator Rolf Schwedler bei der Grundsteinlegung der Neuen Nationalgalerie am 22.09.1965 (c) bpk / Nationalgalerie, SMB / Reinhard Friedrich
Ludwig Mies van der Rohe und Bausenator Rolf Schwedler bei der Grundsteinlegung der Neuen Nationalgalerie am 22.09.1965 (c) bpk / Nationalgalerie, SMB / Reinhard Friedrich
Ein Telegramm unter Architektur-Weltstars: Walter Gropius gratuliert Ludwig Mies van der Rohe zur Neuen Nationalgalerie
Ein Telegramm unter Architektur-Weltstars: Walter Gropius gratuliert Ludwig Mies van der Rohe zur Neuen Nationalgalerie

Zehnerpack: Ostern steht vor der Tür

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Osterhase, 1960er © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Osterhase, 1960er © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Ostern ist nicht nur einer der bedeutendsten Feiertage für Christen, sondern für viele auch ein Fest, um mit der Familie oder Freunden Zeit zu verbringen und den Frühling zu genießen. Die Sammlung des Museums Europäischer Kulturen verkürzt euch das Warten.

Aus der Vorweihnachtszeit kennen wir Adventskalender und die Vorfreude darauf, jeden Tag ein Türchen zu öffnen. Warum also nicht auch ein Fastenkalender, um die 40-tägige Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostersonntag zu begleiten? Bei diesem Kalender aus Schweden darf an jedem Fastensonntag ein Türchen geöffnet werden.

Osterkalender, etwa 1960-1970 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Osterkalender, etwa 1960-1970 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Während der Woche vor Ostersonntag finden in vielen kirchlichen Gemeinden große Prozessionen statt, die in Vorbereitung auf Ostern den biblischen Kontext der Karwoche thematisieren. Ganz pandemie-konform könnt ihr hier eine Nachbildung der Prozession von Tarent im Kleinformat betrachten:

Nachbildung der von Karfreitag bis Ostersonntag in Tarent stattfindenden Mysterien-Prozession, um 1970 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Nachbildung der von Karfreitag bis Ostersonntag in Tarent stattfindenden Mysterien-Prozession, um 1970 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Traditionell bedarf es zu Ostern noch ein paar weiterer Vorbereitungen. Falls ihr gerade schon fleißig Ostereier dekoriert, hier ein paar Inspirationen: Ob Wachstechnik, Binsenmark oder Stroh – eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Osterei, 1989-1991 © Fotos: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Osterei, 1989-1991 © Fotos: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Den Fortgeschrittenen unter uns sind diese speziellen Werkzeuge zum Verzieren von Ostereiern vielleicht schon bekannt…

Arbeitsgeräte und Materialien zum Verzieren von Ostereiern, 1970 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Arbeitsgeräte und Materialien zum Verzieren von Ostereiern, 1970 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Für alle, die sich beim Osterschmuckbasteln noch weiter künstlerisch austoben wollen, hier mal was anderes: Wie wäre es mit einem Schäfchen, als Frühlingsbote in der Wohnung?

Schaf, 2010; © Fotos: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schaf, 2010; © Fotos: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Und dann hat das Warten endlich ein Ende, der Osterhase steht vor der Tür:

Osterhase, 1960er © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Osterhase, 1960er © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Also: Macht euch bereit für die Suche nach den – dann hoffentlich prall gefüllten – Osternestern!

Osterkörbchen © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Osterkörbchen © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Nach der kräftezehrenden Suche heißt es dann entspannen an einem schön gedeckten Ostertisch.

Faltblätter, um 1950 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Faltblätter, um 1950 © Foto: Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz